Streiflicht

Notieren & Beobachten. Ein Versuch gegen die Ohnmacht

Sturmtief Alfred

Posted by strei - Januar 16, 2007

Lebenslanges Lernen hat wieder eine Chance

Robert Streibel

Wirbelstürme in Amerika tragen weibliche Namen, die Stürme Europas männliche. Der Franz der letzten Tage hätte auch Alfred heißen können. Unser Alfred hat vielen einiges an Kopfschmerzen beschert. Die politische Großwetterlage erschwert zurzeit das Denken. Symbolischer Schluckauf als Reflex ist die Folge, selbst die Träume laufen nach kollektiven Mustern ab: Die Menschen träumen seit Tagen von großen Strategen, die andere über den Tisch ziehen. Selbst der dichte Nebel, mit dem das Land überzogen ist, wird zu Kumuluswolken schöngeredet. Die Ursache dieser Klimakatastrophe ist ein bislang unerforscht bedrohlich fröhliches Grinsen. Der Ego-Barometer markiert ein erdrückendes Hoch, gepaart mit erhobenem Zeigefinger und stolz geschwellter Brust. Die ersten Sturmschäden sind beachtlich. Kopfschütteln oder einfach, dem Wind den Rücken kehren?

Wem es gelingt, das Gesicht und den Namen des Sturms auszublenden, um einzelne Bereiche des Regierungsprogramms zu studieren, der wird positive Überraschungen erleben. Für Bildung als zentrale Herausforderung hätten sich viele ein frischeres Mai-Lüfterl gewünscht. Doch immerhin, der Stillstand ist nicht prolongiert. Lebenslanges Lernen als Dekor für Sonntagsreden verkommen, während die Institutionen verkümmern, bekommt nun zumindest eine Chance. Im Regierungsprogramm 2002 war Erwachsenenbildung überhaupt nicht vertreten, während im Vorhaben der VP-FP im 2000 nur mit Stehsätzen abgetan wurde. Erwachsenenbildung bislang zur Fußnote verkommen, hat zumindest im Regierungsprogramm einen eigenen Abschnitt und konkrete Vorhaben für die Zukunft. Neue Finanzierungsmodelle und eine gesicherte Grundstruktur der Erwachsenenbildung mit dem Ziel mehrjähriger Verträge zur Sicherung der Grundstruktur anerkannter Erwachsenenbildungseinrichtungen. Eine Verbesserung der Bildungskarenz mit einer Senkung der Anspruchvoraussetzungen von 3 auf 1 Jahr. Die Bildungsberatung soll ausgebaut und Maßnahmen zur Alphabetisierung gesetzt werden. Höherqualifizierung von Jugendlichen und Erwachsenen ermöglicht, ein bundesweiter Bildungspass (Dokumentation von individuellen Weiterbildungsmaßnahmen) und eine Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung eingeführt werden.

Damit werden den zentralen Forderungen der KEBÖ (Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs) vom September 2006 Rechnung getragen: Mehr Geld und Fördermittel für die Erwachsenenbildung und formale Anerkenntnis informell erworbenen Wissens.

Im wirklichen Leben haben Stürme viele Eigenschaft, die Reflexion eigener Fehler gehört nicht dazu. Vielleicht gilt das Diktum des lebenslangen Lernens auch für das Sturmtief Alfred, möglich wäre es und notwendig allemal.

Dr. Robert Streibel, Historiker, Publizist ist Direktor der Volkshochschule Hietzing und seit 20 Jahren in der Erwachsenenbildung tätig.

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Vorurteil und die andere Sicht

Posted by strei - November 17, 2006

Bildungspolitische Vorurteile und die etwas andere Sicht. Ein Katalog von Themen ausgearbeitet von Studierenden des Akademielehrganges DIDAKTIKUM der Berufspädagogischen Akademie des Bundes in Wien im November 2006.

„Weniger Schüler – mehr Unterrichtsqualität“: August Teufl und Thomas Wuppinger

„Lehrlinge sind dumm“. Vorurteile im dualen Ausbildungssystem: Daniela Kirnbauer, Barbara Bartmann und Ernst Kollegger.

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Bildungspolitik

Posted by strei - November 4, 2006

Auf der Suche nach der Bildung, in Parteiprogrammen zum Beispiel. Ein schneller Blick genügt, die homepages als Grundlage. Eine Einladung, den Rundgang zu kommentieren. Eine Aufgabe für die TeilnehmerInnen am Akademielehrgang Didaktikum der Berufspädagogischen Akademie des Bundes in Wien.

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Leichenflederer

Posted by strei - September 13, 2006

Wie heissen die Leichfledderer, die am lebenden Objekt sich vergehen? Vielleicht etwa PsychologInnen und PsychiaterInnen. Oder sind es BeraterInnen?

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Lebenslang

Posted by strei - September 13, 2006

Acht Jahre eingesperrt zu sein ist furchtbar, aber ein Leben lang mit diesen Medien aushalten zu müssen: fürchterlich

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